Seitdem Mitte 2019 die „Early Access“ Versions von Shopware 6 zum Testen freigeben ist, hat sich einiges getan. Einige unserer Entwickler haben Ende Oktober an einer ersten Schulung „zum Certified Developer Advanced“ bei Shopware teilgenommen – und wollen Ihnen in diesem Blog kurz vorstellen, was die neue Shopware-Version bringt, was sich verändert und was Sie beachten müssen. 


Ziel dieser Schulung war es, tiefgreifende Einblicke und fundiertes Wissen bei der Arbeit als Entwickler mit dem vollständig neu entwickelten Shopsystem zu erhalten. Denn nur so können wir unsere bestehenden Module anpassen und wissen, was bei Neu-Entwicklungen zu beachten ist.


Der erfolgreiche Abschluss brachte uns ein von Shopware ausgestelltes Zertifikat. 

Wir können jetzt also zertifiziert sagen: Wir sind bereit für Shopware 6.



Die neuen Funktionen von Shopware 6

Dank des sogenannten „API-First-Ansatz“ (alle Funktionen des Backends können auch automatisiert über die API verwendet werden), bietet Shopware 6 eine flexibel einsetzbare Grundlage für nahezu jeglichen Anwendungsfall.

Die Möglichkeiten, die Schnittstellen bei der Kommunikation mit Shopware bisher hatten, werden dadurch weitaus vielfältiger und eine nahtlose Integration von externen Systemen wird dadurch vereinfacht. Dazu gehören z.B. PIM, ERP, WAWI, CRM sowie Ticket- und Support-Systeme.


Auch die Performance wurde deutlich verbessert, sowohl im Frontend als auch im Backend. Dank aktueller Technologien, wie Bootstrap 4 und VueJS, ist Shopware 6 damit ausgezeichnet vorbereitet für die zukünftige Neu- oder Weiterentwicklung Ihres Shops.


Das komplett neu gestaltete und responsive Backend, welches nicht mehr auf den fensterbasierten Ansatz setzt, wirkt nun deutlich aufgeräumter und übersichtlicher.
Zusätzlich zum neuen, modernen Look hat das Backend aber auch viele neue Funktionen für Shop-Betreiber zu bieten, wie z.B. 


  • Umfangreiche Regelsystem, mit dem sich von Haus aus die Kernelemente des Shops individuell gestalten lassen
  • Integriertes Templating-System für alle Shop-Seiten inklusive der Kategorie- und Detailseiten, mit dem sich das Layout auch ohne Programmierkenntnisse individuell anpassen lässt


Für die Anwendungsfälle, die nicht standardmäßig vorhanden sind, sind diese neuen Funktionen aber auch alle per Plugin erweiterbar, so dass auch die individuellsten Wünsche der Shop-Betreiber damit realisierbar sind. Wir arbeiten hier bereits mit Hochdruck an entsprechenden Lösungen.



Was bedeutet Shopware 6 für unsere Kunden?

Shopware 5 und alle Premium Plugins werden auch nach dem Release von Shopware 6 weiterhin unterstützt und mit Updates versorgt – und zwar für die nächsten 5 Jahre. Und auch wir werden den Support für diesen Zeitraum weiterhin sicherstellen, sowohl für unsere eigens entwickelten Plugins als auch für Shopware.
So können unsere Kunden Shopware 5 beruhigt weiter verwenden und haben genügend Zeit, einen Umstieg langfristig zu planen – bei dem wir Sie selbstverständlich gerne unterstützen.


Fazit

Die Schulung in Schöppingen war sehr aufschlussreich. Die tiefen Einblicke in die Code-Struktur von Shopware 6 zeigten die neuen Möglichkeiten eindrucksvoll auf. 


Auf dieser Grundlage beginnen wird nun mit den ersten Entwicklungen für den Release von Shopware 6 und bereiten uns auf die kommenden Kundenprojekte vor. Und zwar zertifiziert. 




Nachtrag für Informatiker: Die neuen Technologien im Überblick


WARNUNG: Die folgenden Inhalte sind nur Programmierern oder Menschen mit großem Informatik-Verständnis zuzumuten!


Als PHP-Framework kommt bei Shopware 6 das bewährte Symfony-Framework zum Einsatz. Allerdings wird, anstelle des bei Symfony standardmäßig verwendeten Doctrine, ein eigener DAL (Database Abstraction Layer) zum Einsatz kommen, da Doctrine sich als nicht performant genug für die Ansprüche von Shopware erwies.
Datenbank-Anpassungen werden künftig über „Migrations“ realisiert. Diese können, ähnlich wie bei Doctrine, sowohl automatisiert erstellt als auch manuell angepasst werden.


Mit dem Wechsel von ExtJS zum beliebten VueJS im Backend findet auch ein Wechsel von Smarty zu Twig als Template-Engine statt. Allerdings bedeutet das auch, dass bisherige Shopware 5 Frontend-Themes nicht mehr in der gewohnten Form unter Shopware 6 verwendet werden können.
Glücklicherweise liefert Shopware 6 aber ein voll funktionsfähiges und erweiterbares Responsive-Theme auf Basis von Bootstrap 4 mit, mit dessen Hilfe eine Neu-Entwicklung der vorhandenen Themes vereinfacht wird.


Als Erweiterung für CSS stehen in Shopware 6 zukünftig wahlweise SASS oder SCSS zur Verfügung. Das bisher verwendete LESS wird damit ersetzt.
SASS ist die derzeit ausgereifteste und leistungsfähigste professionelle CSS-Erweiterung, einige Entwickler setzen aber aus Gründen der Übersichtlichkeit auf SCSS.


Für das Komprimieren von unterschiedlichen JavaScript-Ressourcen in einer einzigen Datei kommt in Shopware 6 der JavaScript-Packer „webpack“ zum Einsatz. Dabei lässt sich „webpack“ auch für das Transformieren, Bündeln und Komprimieren anderer Ressourcen verwenden.

Für die lokale Entwicklung bietet „webpack“ außerdem einen sogenannten „Watch Modus“: Hier wird zeitweilig ein zusätzlicher Webserver gestartet, über den der Shop aufgerufen werden kann. In diesem Modus werden Änderungen an den Ressourcen-Dateien on-the-fly verarbeitet und können – ohne manuell einen Build-Prozess anzustoßen – getestet werden. Das beschleunigt und vereinfacht die Entwicklung spürbar.